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Japan
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Das Interesse an Strahltriebwerken gab es in Japan ab ca. 1930, jedoch ohne das diesem Interesse irgendwelche
Taten folgten. Erst gegen 1940/41 gab es offizielle Handlungen die im Jahre 1941 beim
Institute of Naval Aeronautical Technology zur Gründung einer speziellen Abteilung der
Power Plant Division in Jokosuka führten. Hier entstand das spätere Tsu 11 - Triebwerk.
Ein weiteres Triebwerk war das Ne 00, welches unter dem Rumpf eines Kawasaki Ki 48-Bombers im Herbst 1943
erstmals erprobt wurde. Weder das Ne 00 noch das spätere Ne 10 gelangten jedoch in die Produktion.
Auch das ca. 3,1 kN starke Ne 12 war nicht erfolgreich.
Einen ordentlichen Schub erhielt die japanische Strahltriebwerkentwicklung jedoch aus Deutschland.
Während des Dritten Reiches bestand ein enges Bündnis mit Deutschland (aber auch mit Italien)
das u.a. auch den Technologietransfer beinhaltete. Es wurden z.B. Zeichnungssätze und Mustertriebwerke
der Typen Walther HWK109-509 und BMW 003 mit einem U-Boot nach Japan gesandt. Das U-Boot wurde jedoch
versenkt, und so musste man bei der Konstruktion und dem Bau des Ishikawajima Ne 20-Triebwerkes auf
vorhandene Blaupausen und Fotos des BMW 003 zurückgreifen.
Für die Kaiserlichen Marineluftstreitkräfte entstand der Raketenjäger
Mitsubishi J8M1 "Shusui" (Schwerthieb), der äußerlich der deutschen Messerschmitt Me 163 glich.
Als Triebwerk diente ein 14,7 kN starkes Mitsubishi KR 10 (Tokuro-2) - Raketentriebwerk das der Maschine
für 2,5 Minuten eine Geschwindigkeit von 700 km/h ermöglichte. Dabei handelte es sich um ein
deutsches Walther 109-509 - Raketentriebwerk welches in Lizenz gebaut wurde. Der erste Prototyp startete
am 7. Juli 1945 zum einzigen Flug. Weitere Prototypen waren bei Kriegsende im Bau.
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Mitsubishi J8M1 Shusui, Yokosuka, Juli 1945
Bausatz: MPM, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
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Das ähnliche J8M2 - Projekt sollte eine größere Reichweite haben, während die
größere J8M3 ein 19,6 kN starkes Mitsubishi Tokuro-3 - Raketentriebwerk und Treibstoff für
3,5 Minuten Brenndauer erhalten sollte. Letztere sollte auch für die Armeeluftwaffe gebaut werden die
das Flugzeug als Ki 202 "Shusui-kai" einsetzen wollte.
Ab September 1944 entstand eine weitere Maschine die sich an eine Messerschmitt - Konstruktion
anlehnte, die Nakajima J8N1 "Kikka" (Orangenblüte), die äußerlich der
Me 262 ähnelte. Es handelte sich jedoch um eine eigenständige Konstruktion die sich durch
einige ungewöhnliche Merkmale auszeichnete, wie z.B. Klappflügel und die Möglichkeit zur
Montage von Starthilferaketen. Nakajima stellte nur eine Maschine fertig, die am 7. August 1945 zu
ihrem ersten und einzigen Flug startete und somit das einzige japanische Flugzeug mit Turbinenantrieb wurde,
das während des 2. Weltkriegs auch flog.
Ein weiteres Projekt für die Kaiserlichen Marineluftstreitkräfte war die Kyushu J7W2 "Shinden-kai",
bei der es sich um eine mit einem Mitsubishi Ne 130 - Axialtriebwerk ausgerüstete Version des nur einmal
geflogenen Hochleistungskolbenmotorjägers J7W1 "Shinden" (Magischer Blitz) handelte.
Als die Lage für das japanische Mutterland immer aussichtsloser wurde begann man mit den "Kamikaze"
(Göttlicher Wind) - Einsätzen. Wurden bei diesen Selbstmordeinsätzen ursprünglich normale
Flugzeuge verwendet, so entstanden hierfür schließlich auch spezielle Maschinen. Die bekannteste ist
sicherlich die vom Marine - Arsenal in Yokosuka gebaute Kugisho MXY-7 "Okha" (Kirschblüte),
eine fliegende Bombe die, von einem Piloten gelenkt ihr Ziel zerstören sollte. Als Triebwerk kam ein Tsu-11
zum Einbau bei dem es sich eigentlich um ein richtiges Strahltriebwerk handelt sondern um einen durch einen
Hatsukaze 11 - Reihenmotor angetriebenen Kompressor in dessen Luftauslass Treibstoff eingespritzt und
gezündet wurde.
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Yokosuka MXY-7Model 7 "Okha 11"
Fertigmodell von www.boford.co.jp, 1:72
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Für den Einsatz wurden verschiedene Versionen ausgearbeitet wie z.B. die "Okha 11" die von einem
Mitsubishi G4M2e (Alliierter Codename "Betty") - Trägerflugzeug auf Höhe in
Zielnähe gebracht werden und dann im strahlgestützten Sturzflug auf ihr Ziel stürzen sollte oder
die "Okha 43A", die von einem U-Boot katapultiert werden sollte. Die "Okha 11"
war auch das einzige strahlgetriebene japanische "Flugzeug" welches im II.Weltkrieg zum Einsatz kam.
Der erste Einsatz erfolgte am 21. März 1945, dabei wurden drei Schiffe beschädigt. Bis
Kriegsende erfolgten weitere Einsätze.
Nicht mehr zum Einsatz kam die ebenfalls als Kamikaze - Waffen ausgelegten Kawanishi "Baika",
die mit ihrem 2,9 kN starken Maru Ka 10 - Pulsojet über dem Rumpf einer deutschen "Reichenberg"
(bemannte V1) schon recht ähnlich sah, und der Mizuno "Shinryu" Type 1
Kamikaze - Raketengleiter. Aber nicht nur Kamikaze - Typen waren in Planung, sondern auch Umkonstruktionen
vorhandener Typen wie die Kugisho "Tengo", eine mit zwei je 8,3 kN starken Ishikawajima-Harima
Ne-30 - Turbojets ausgerüstete Kugisho P1Y1, oder die Kawanishi K-200, einem
Riesenflugboot mit sechs Turbojets.
Nach der Kapitulation Japans am 02. September 1945 war der Flugzeugbau bis zur Wiedererlangung der
Souveränität im Jahre 1955 verboten. Nach dem Krieg entstand das 9,8 kN starke Omiya Fiji JO-1,
welches auf dem Ne 20 basierte, sowie das größere Ji-1 für 29,4 kN Schub. Das erste in Japan
nach dem Zweiten Weltkrieg konstruierte und gebaute Strahlflugzeug war die Fuji T-1, die im
Januar 1958 zu ihrem Erstflug startete und bis März 2006 bei den Japanischen
Selbstverteidigungs Streitkräften (JASDF) im Einsatz stand.
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Grundplatten für alle Modelle gebaut von Günter Braun.
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