Startseite
Wir über uns
Projekte
Termine / News
Archiv / Museum
Impressum
Datenschutz
English Pages
|
100 Jahre Flugplatz Schleißheim
Einleitung
|
Am 15.März 1912 unterzeichnete Prinzregent Luitpold einen Erlass zur Gründung einer eigenen
bayerischen Fliegertruppe. Standort sollte "Ober-Schleißheim" sein. Auf den Wiesen des
dortigen Königlichen Remonte-Depots wurde am 1.April ein Flugplatz eingerichtet. Demzufolge wird
der Flugplatz Schleißheim als einer der ältesten Flugplätze in Deutschland heuer 100
Jahre alt.
|
Die ersten in Schleißheim stationierten Flugzeuge waren Militär-Doppeldecker
aus den Flugzeugwerken von Gustav Otto.
Modelle wurden gebaut von Udo Roßbach.
Königlich-Bayerische Fliegertruppe (1912 - 1918)
|
Bayern hatte im Deutschen Kaiserreich eine Sonderstellung inne, aufgrund derer es u. a. ein eigenes
Militärwesen besaß. Wie fortschrittlich diese Armee war zeigt die Aufstellung einer Ballon-
und Luftschiffertruppe schon Ende des 19. Jahrhunderts in München. Das Gebäude dieser Einheit
steht noch heute unweit des Leonrodplatzes. Als am 1.Januar 1912 bei der Luftschiffer- und Kraftfahr-Abteilung
ein 15 Mann starkes Fliegerkommando unter Rittmeister Graf Wolfskeel von Reichenberg hinzukam, war dies
die Geburtsstunde der bayerischen Fliegertruppe, die dann am 1.April 1912 in Form einer eigenen Fliegerkompanie
offiziell ins Leben gerufen wurde. Wolfskeel hatte bereits 1911 bei August Euler seine Pilotenausbildung
abgeschlossen.
Nun ging es in erster Linie darum, geeignetes Fluggerät zu beschaffen und Personal auszubilden. Es
wurden sechs Euler Doppeldecker und siebzehn Otto Doppeldecker gekauft. Obwohl Angebote von anderen Firmen
vorlagen, bevorzugte man bewußt die bayerischen Hersteller.
|
Früher Otto-Doppeldecker, Schleißheim, 1912
Bausatz: Eigenbau, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
|
1913 kamen neun Eindecker der Hersteller Albatros, Etrich und Rumpler dazu.
Standort der wachsenden Fliegertruppe wurde Oberschleißheim. Als später nochmal 46 Doppeldecker
der Firma Flugmaschinen Gustav Otto hinzukamen, hatte sich diese kleine Firma zum wichtigsten Lieferanten
in der Vorkriegszeit entwickelt. Hier kann man eine interessante Brücke zur Gegenwart schlagen:
Betrachtet man heute das Firmenzeichen von BMW, so stellt dieses einen rotierenden Propeller dar. Die
Geschichte des erfolgreichen Autobauers lässt sich bis zu den Ottowerken zurück verfolgen, zumal
sich die Fabrik Gustav Otto auf dem gleichen Gelände befand, auf dem heute das BMW Werk steht.
|
Otto-Doppeldecker No. 81, Schleißheim, 1912
Bausatz: Eigenbau, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
|
Als im August 1914 der Erste Weltkrieg ausbrach, wurde die Bayerische Fliegertruppe vertragsgemäß
dem deutschen Heer unterstellt. Die primäre Aufgabe der frühen Militärfliegerei war Aufklärung und
Artillerielenkung. Anstelle der Otto Doppeldecker traten bald Flugzeuge von Pfalz und Fokker. Die Bewaffnung
der Maschinen war anfangs eine "Privatangelegenheit" der Piloten und beschränkte sich auf
mitgeführte Pistolen, Karabiner oder auch Leuchtpistolen. Das erste deutsche Flugzeug, das mit einem
Maschinengewehr ausgerüstet wurde, war 1915 die Fokker E.I. Als Leutnant Wintgens damit am 15.Juli 1915 ein
französisches Flugzeug angriff, war dies die Geburtsstunde der Jagdfliegerei! Diese sogenannten
Spezialflugzeuge hatten die Aufgabe, die verwundbaren Aufklärer zu schützen und gegnerische Aufklärung zu
verhindern. Die ersten Bombenflugzeuge folgten kurz darauf.
Als 1916 die Verbindung des Luft- mit dem Kraftfahrwesen getrennt wurde, wurde die Fliegertruppe eigenständiger
Truppenteil, hatte aber bereits mit Nachschub- und Ausbildungsproblemen zu kämpfen, denen man mit dem
Hindenburg-Programm zu begegnen versuchte. Dieses Ausbauprogramm wurde 1917 nach dem Kriegseintritt der USA durch
das Amerika-Programm noch erheblich erweitert. Im Frühjahr 1918 hatte die Bayerische Fliegertruppe ihren Zenit
mit ca. 13.000 Mann erreicht, die jedoch nicht in rein bayerischen Einheiten kämpften, sondern in den deutschen
Luftstreitkräften aufgegangen waren (umgekehrt ebenso). Doch am Ausgang des Krieges vermochte auch sie nichts
zu ändern.
|
Fokker D.VII, Schleißheim, 1919
Bausatz: Revell, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
|
Unternehmen Pascha II
Die Türkei kämpfte im Ersten Weltkrieg auf Seiten der Mittelmächte. In einem eher symbolischen Akt der
Waffenhilfe verlegte die bayerische Flieger Abteilung 304b im August 1917 mit mehreren Zügen von
Schleißheim aus über Istanbul, das Taurusgebirge und Syrien nach Palästina, um dort gegen die Commonwealth-Truppen
zu kämpfen. Vorausgegangen war das Unternehmen Pascha I, bei dem eine kleine preußische Einheit bereits 1916
in den Nahen Osten bis nach Beersheba verlegte, während die Einheiten von Pascha II bis nach Iraq el-Manschiya
(bei Gaza) kamen. Unter großen Schwierigkeiten erreichte man das Ziel und flog Aufklärungs- und Bombeneinsätze
bis nach Ägypten. Durch glückliche Umstände überstanden die dort entstandenen Glasplatten-Negative die
Wirren des anschließenden Rückzuges und kamen 1919 zusammen mit den Soldaten komplett nach Bayern zurück,
wo sie noch heute im Bayerischen Hauptstaatsarchiv erhalten sind. Diese Unternehmen waren zur damaligen Zeit eine beachtliche
Leistung, wenn man bedenkt, dass die Flugzeuge nur zerlegt transportiert werden konnten, die Transportwege teilweise nur mit
Kamelen und Ochsenkarren zu überwinden waren, die Technik für die Wüste nicht geeignet war, im Falle einer Notlandung
kaum eine Chance auf Rettung bestand und man nicht nur sämtliche Ersatzteile, sondern auch die komplette Versorgung für
mehrere hundert Mann sicherzustellen hatte.
|
Grundplatten für alle Modelle gebaut von Günter Braun.
Einleitung
Luftverkehr in Schleißheim
Udet Flugzeugbau
Deutsche Verkehrsfliegerschule
Luftwaffe
US-Streitkräfte
Heeresflieger
Luftsport in Schleißheim
Bundesgrenzschutz / Bundespolizei
Deutsches Museum
Quellen
Seitenanfang
|
100 Jahre Flugplatz Schleißheim
Einleitung
Luftverkehr in Schleißheim
Udet Flugzeugbau
Deutsche Verkehrsfliegerschule
Luftwaffe
US-Streitkräfte
Heeresflieger
Luftsport in Schleißheim
Bundesgrenzschutz / Bundespolizei
Deutsches Museum
Quellen
|