Bayerische - Flugzeug - Historiker e.V. - 125. Geburtstag von Ernst Heinkel

B. F. H.
Bayerische Flugzeug Historiker e.V.

  

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Vor 125 Jahren geboren: Ernst Heinkel
 
Einleitung


 

Am 24. Januar 1888 kam Ernst Heinkel in Grunbach im Remstal zur Welt. Einer der bekanntesten deutschen Flugzeugkonstrukteure und -industriellen, dessen Schöpfungen auch am Himmel über Bayern häufig zu sehen waren, wurde also heuer vor 125 Jahren geboren. Dies nehmen wir zum Anlass, eine kurze Rückschau auf sein Werk zu halten.

 
 
Die frühen Jahre

 

Ernst Heinrich Heinkel wird am 24. Januar 1888 als zweiter Sohn des Flaschnermeisters Karl Heinkel und dessen Frau Katharine in Grunbach im Königreich Württemberg geboren. Am 3. Juli 1906 erhält er von der Realanstalt Cannstatt das Zeugnis der Reife mit der Durchschnittsnote gut. Nach Praktika in der Maschinen-Fabrik Grotz und der Gießerei Kuhn beginnt Heinkel 1907 mit dem Studium des Maschinenbaus an der Königlichen Technischen Hochschule Stuttgart. Am 17. Oktober 1908 erhält er das Zeugnis über die mathematisch-naturwissenschaftliche Vorprüfung für Kandidaten des Maschineningenieurfachs.
Der Unfall des Luftschiffs LZ 4 bei Echterdingen im August 1908 wird zu einem Wendepunkt in Heinkels Leben. Er beschließt, sich dem Bau von Flugmaschinen schwerer als Luft zuzuwenden. Heinkel hört Vorlesungen über Flugzeugbau von Prof. Alexander Baumann an der Technischen Hochschule Stuttgart, studiert in- und ausländische Zeitschriften und besucht im Oktober 1909 die Internationale Luftschiffahrt-Ausstellung in Frankfurt am Main.
1910, noch während der Studienzeit, beginnt Ernst Heinkel mit der Entwicklung und dem Bau eines Doppeldeckers Typ Farman. Die Maschine wird von einem 50 PS Vierzylinder-Motor angetrieben, den Daimler leihweise zur Verfügung stellt. Montiert wird das Flugzeug in einer Halle auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart, einer Wiesenfläche am Neckar, die bis 1925 als Flugfeld genutzt wird. Seinen ersten Flug absolviert Heinkel am 12. Mai 1911: Auf einer Flugveranstaltung auf dem Cannstatter Wasen fliegt er als Passagier in der Rumpler Taube von Hellmuth Hirth.
Mit seinem eigenen Doppeldecker startet Heinkel zwei Monate später, am 9. Juli 1911, zum Erstflug. Aber nur zehn Tage später, nach mehreren erfolgreichen Flügen, stürzt er mit seinem Doppeldecker ab und erleidet schwere Verletzungen. Fünf Wochen später aus dem Krankenhaus entlassen beschließt der hoch verschuldete Heinkel, sein Studium aufzugeben und eine Stelle als Konstrukteur in einem Flugzeugwerk zu suchen. Am 1. Oktober 1911 beginnt er als Konstrukteur bei der Luft-Verkehrs-Gesellschaft (LVG) in Berlin-Johannisthal.
Von dort wechselt Heinkel im Dezember 1912 zur ebenfalls in Berlin-Johannisthal ansässigen Albatros-Werke GmbH, wo er bis Juni 1913 als Abteilungsingenieur im Konstruktionsbüro und bis Mai 1914 als Chefkonstrukteur tätig ist. Zu den Flugzeugen, die unter Heinkels Mitwirkung entstehen, zählen der Militärdoppeldecker Albatros B.I und zwei Schwimmer-Eindecker, mit denen Hellmuth Hirth und Hans Vollmoeller große Erfolge beim Bodensee-Wasserflugwettbewerb im Sommer 1913 erzielen.
Im Mai 1914 wird Heinkel Chefkonstrukteur der Anfang des Jahres von Igo Etrich gegründeten Brandenburgischen Flugzeugwerke GmbH. In Liebau (Schlesien), wo das Konstruktionsbüro bis zur Eröffnung der Werksanlagen in Briest an der Havel Ende Juni 1914 untergebracht ist, beginnen die Konstruktionsarbeiten für einen Aufklärungsdoppeldecker und den Schwimmerdoppeldecker Typ W.
Als der österreichische Unternehmer Camillo Castiglioni im September 1915 die Hansa-Flugzeugwerke und die Brandenburgischen Flugzeugwerke zur Hansa- und Brandenburgischen Flugzeugwerke AG (kurz: Hansa-Brandenburg) zusammenlegt, wird Heinkel Technischer Direktor und Chefkonstrukteur, auch der von Castiglioni kontrollierten Firmen in Österreich-Ungarn (Phönix, UFAG). Unter Heinkel entstehen rund 40 Land- und Seeflugzeugmodelle, die vor allem bei der deutschen Marine und den k.u.k.-Luftstreitkräften zum Einsatz kommen. Zu den erfolgreichsten Mustern gehören die Mehrzweckdoppeldecker B.I (1914) und C.I (1916), das Jagdflugboot CC (1917), der zweisitzige Seekampfdoppeldecker W 12 (1917) sowie der Seekampfeindecker W 29 (1918).
Für seine Verdienste im Seeflugzeugbau erhält Heinkel noch kurz vor Kriegsende, am 30. Oktober 1918, das Eiserne Kreuz II. Klasse am weiß-schwarzen Band.
Nach Kriegsende wird Hansa-Brandenburg geschlossen. Heinkel kehrt nach Württemberg zurück, erwirbt ein Haus mit Weinberg in Korb im Remstal und eröffnet in seinem Heimatort Grunbach eine kleine Fabrik, die Elektroartikel herstellt und ehemalige Militärfahrzeuge für eine zivile Verwendung umrüstet.
Noch bevor der Flugzeugbau in Deutschland von den Alliierten wieder erlaubt wird, geht Heinkel 1921 wieder in den Flugzeugbau: Für die Caspar-Werke konstruiert er den für die schwedische Marine bestimmten und aus der Hansa-Brandenburg W 29 entwickelten Seeaufklärer S.I. Heinkel verkauft Haus und Fabrik in Württemberg und zieht nach Travemünde.
1922 konstruiert er bei den Caspar-Werken ein Bordflugzeug für U-Boote, das zerlegt in einem wasserdichten Container mitgeführt und unter der Bezeichnung U.1 in zwei Exemplaren an die U.S. Navy geliefert wird. Einem eingespielten Vierer-Team ist es möglich, das Flugzeug in weniger als einer Minute auf- bzw. abzurüsten. Bei der zur Ablösung bestimmten amerikanischen Eigenentwicklung Martin MS-1 dauert dieser Vorgang später vier Stunden! Weitere zwei leicht abgeänderte U.2 werden an die japanische Marine verkauft.

 
 
 

 
Caspar U.1, US Navy, 1923
Bausatz: Eigenbau, 1:72, mehr zum Modell
Das Modell wurde gebaut von Udo Roßbach.
 
 
 
Grundplatten für alle Modelle gebaut von Günter Braun.
 
Einleitung
Die eigene Firma
Jagd nach hohen Geschwindigkeiten
Rüstungsproduktion und 2. Weltkrieg
Pionierleistungen im Strahlflug
Neubeginn nach dem Krieg
Das Erbe
EWR Süd VJ101C
Quellen
 
 

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Vor 125 Jahren geboren: Ernst Heinkel

Einleitung
Die eigene Firma
Jagd nach hohen Geschwindigkeiten
Rüstungsproduktion und 2. Weltkrieg
Pionierleistungen im Strahlflug
Neubeginn nach dem Krieg
Das Erbe
EWR Süd VJ101C
Quellen


 

Letzte Änderung: 22. Mai 2013
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