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Die älteste noch erhaltene Ju 52/3m befindet sich in Argentinien.
Dabei handelt es sich um die Ju 52/3m ge mit der Werk-Nr. 4043, die im
Jahre 1934 bei Junkers in Dessau gebaut wurde.
Warum beschäftigen sich die BFH mit der Maschine? Wichtigster Punkt
ist sicherlich, dass es sich bei der ältesten noch erhaltenen Ju 52
um ein technisches Kulturgut ersten Ranges handelt. Der Typ an sich ist
schon ein absoluter Klassiker der Luftfahrtgeschichte. Die
standardmäßige Motorisierung mit drei BMW 132 –
Neun-Zylinder-Sternmotoren macht die Maschine für die BFH
zusätzlich attraktiv.
Als im Jahre 2013 die argentinische Luftfahrthistorikerin Carina
Villafañe-Batica im Namen des MNA (Museo Nacional de Aeronáutico),
einer zivilen Institution der argentinischen Luftwaffe (Fuerza Aerea
Argentina, FAA), bei den BFH anfragte, ob wir mit Informationen bei der
Restaurierung der Maschine helfen könnten, begann die Zusammenarbeit
an diesem interessanten Projekt. Mit dabei ist auch die Federacion de
Associaciones Argentino-Germanas (FAAG), der Dachverband der deutschen
Institutionen in Argentinien.
Die Werk-Nr. 4043 wurde 1934 gebaut und flog zunächst als
Schwimmerflugzeug D-3356 "Kurt Wolf", später D-ABIS, bei der
Lufthansa, hauptsächlich auf Routen nach Skandinavien. Einige Monate
später wurde sie an die Sindicato Condor in Brasilien abgegeben. Sie
flog dort einige Jahre als PP-CAX "Curupira" unter teils widrigsten
Bedingungen, ehe sie dort im Jahre 1944, mehr aus politischen Gründen,
außer Dienst gestellt wurde.
Im Jahre 1946 gelangte sie zur FAA, wo sie u.a. als Transportflugzeug für
Leprakranke diente. Ab 21. Dezember 1950 wurde sie vom argentinischen
Landwirtschaftsministerium mit der Kennung LV-ZBD als Agrarflieger bei der
Bekämpfung einer Heuschrecken–Plage verwendet. Etwa fünf Jahre
später, am 21. Januar 1956, wurde sie bis auf weiteres außer
Dienst genommen. Wiederum zweieinhalb Jahre später, am 20. Juli 1958,
wurde sie ebenfalls als LV-ZBD wieder für das Agrarministerium zugelassen.
Die endgültige Außerdienststellung fand am 18. Juli 1963 statt.
Sie wurde dem MNA übergeben und jahrelang als T-159, später als
T-158, im Aeroparque ausgestellt. Ab 2001 war sie ohne Kennzeichen in
Morón, ebenfalls im Freigelände, zu bewundern. Bei einem schweren
Sturm im April 2012 wurde die Maschine von einer Windböe hochgehoben und
wieder fallen gelassen. Daraufhin wurde die Maschine demontiert und in einer
Halle in Morón eingelagert. Von dort gelangte sie nach Rio Cuarto
(Rio IV), wo sie nun von einem professionellen Team wieder museumsfähig
restauriert wird.
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